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29 Oktober 2006

Privater Geldverleih via Internet

Laut "Die Welt" kann bald jede Privatperson über das Internet Geld gegen Zinsen verleihen und so seine eigene Minibank werden. So soll es demnächst ein Portal geben, das Kredite vermittelt und dafür Provision erhält. Noch gibt es allerdings rechtliche Bedenken gegen diesen neuen Service.

Vorbild für diese neue Handelsplattform ist das britische Unternehmen Zopa Ltd. Wer zuviel Geld hat und es verleihen will, teilt dort Betrag, Zeitraum und seine Konditionen mit. Wer auf der anderen Seite einen Kredit benötigt, gibt dort ebenfalls Betrag, Zeitraum und den Zinssatz an, den er zu zahlen bereit ist. Stimmen Angebot und Nachfrage überein, vermittelt Zopa das Geschäft. Dafür verlangt das Unternehmen von beiden Beteiligten eine Gebühr in Höhe von je 0,5 Prozent des verliehenen Betrages. Kredite sollen so ca. 0,5% billiger sein als die von etablierten Banken.

Schattenseite des Modells ist der fehlende Einlagensicherungsfonds, der bei Banken die Kundengelder im Falle einer Insolvenz schützt. Deshalb hat Zopa eigene Sicherungsmechanismen entwickelt: Kreditnehmer werden genau wie bei den Banken überprüft und in Bonitätsklassen eingestuft, bei säumigen Kreditrückzahlern beauftragt Zopa ein Inkassounternehmen. Zudem wird eine Versicherung gegen Zahlungsausfall vermittelt.

Eine ähnliche Plattform ("ebay-credits"?) soll es bald auch bei uns geben. Allerdings könnte es Probleme mit dem Gesetz über das Kreditwesen (KWG) geben. Für den Betreiber einer solchen Kreditplattform reicht ein Gewerbeschein, aber die einzelnen Geldverleiher müssen mit Konsequenzen rechnen, wenn sie ohne Erlaubnis gewerbsmäßig Kredite anbieten.

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