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02 Juni 2010

Deutsche Banken mitten in der Konsolidierung?

Immer wieder wird über die zersplitterte deutsche Bankenlandschaft diskutiert. Wir haben angeblich zu viele kleine Banken. Selbst der Branchenprimus Deutsche Bank kommt nicht auf einen Marktanteil von mehr 4 Prozent, der sich allerdings nach vollständiger Übernahme der Postbank noch leicht erhöhen wird. In anderen europäischen Ländern bestimmen Großbanken mit Marktanteilen von 15-20 Prozent das Geschehen. Die "Kultur" der zahlreichen kleinen und regional tätigen Genosschaftsbanken und Sparkassen ist bei unseren Nachbarn und dem Rest der Welt nahezu unbekannt.

Und immer wieder wird das Lied von der notwendigen Konsolidierung gesungen. Unsere Banken sind angeblich zu klein und nicht wettbewerbsfähig. Die Frage ist, um welchen Wettbewerb es dabei geht und ob man sich an diesem Wettbewerb tatsächlich beteiligen muss. In diesem Zusammenhang fallen dann allerdings immer wieder die gleichen Namen wie beispielsweise IKB Bank oder BHF-Bank, also von Banken, die vernehmlich im Gewerbe- und Industriebereich tätig sind - und sich dort gründlich verhoben haben. Dass sie sich, wie auch die WestLB, verhoben haben und jetzt zum Verkauf stehen (also "konsolidiert" werden müssen), ist allerdings nicht auf Fehler im deutschen Bankensystem an sich, sondern auf Fehler im Management dieser Banken zurückzuführen.