27 Dezember 2010
Bundesverbraucherministerin will Bankberater prüfen
Es wird spannend werden, ob und in welcher Form beispielsweise die Bafin die Anlageberatung in den Banken prüfen will. Die Frage ist auch, ob die Kundenberater/-innen den Braten riechen, wenn vermehrt fremde Kunden nach einer Beratung fragen.
08 Dezember 2010
Nur gesetzliche Einlagensicherung einklagbar
Dass die Ansprüche nicht einklagbar sind, ist unter Juristen seit längerem bekannt bzw. "vorherrschende Rechtsmeinung". Diese Meinung wurde jetzt durch ein Urteil des Landgerichts Berlin bekräftigt (AZ 10 O 360/09).
Gerade bei den Sparkassen und Genossenschaftsbanken sollte man bedenken, dass diese Institute sich für den Fall einer Pleite gegenseitig absichern, aber letztlich keine Sparkasse oder Genossenschaftsbank einen Rechtsanspruch darauf hat, von den Kollegen gerettet zu werden. Sofern "hier und da" mal eine dieser Banken in Schieflage gerät, ist es sicher kein Problem, diese Banken innerhalb des Verbundes aufzufangen. Anders könnte es aussehen, wenn mehrere Institute gleichzeit am Abgrund stehen. Und seit der Banken- und Finanzkrise sollte man immerhin nichts grundsätzlich ausschliessen.
Bei den privaten Banken ist die Situation noch ernster als bei den Sparkassen und Genossenschaftsbanken. Die freiwillige Einlagesicherung der privaten Banken, der beispielsweise die Deutsche Bank und Commerzbank angehören, wurde nach der Lehman-Pleite schon kräftig in Anspruch genommen und konnte die Anleger nur mit Hilfe des Bankenrettungsfonds Soffin entschädigen. Die Kassen des Bundesverbandes Deutscher Banken (BdB) sind angeblich leer. Eine weitere Bankenpleite könnte wahrscheinlich wieder auch nur mit Hilfe anderer aufgefangen werden. Jeder Anleger muss selbst entscheiden, ob er auf diese Form der Absicherung vertrauen möchte.
Mehr Informationen zum Thema Einlagensicherung bei Banken und Sparkassen finden Sie unter www.bankmitarbeiter.de/html/sicherheit_tagesgeld.html
02 November 2010
Genossenschaftsbanken: Rechenzentren sollen fusionieren
Da beide IT-Systeme völlig unterschiedlich sind, werden sich die Genossenschaftsbanken auf ein System einigen müssen. Das Problem: die Banken, die bislang das andere System nutzten, müssen -gegen entsprechende Kosten- komplett umrüsten. Da darf man gespannt sein, wann die Genossen sich in diesem Gebiet auf ein System einigen.
Umsatzsteuer: ausgelagerte Bankdienstleistungen bleiben steuerpflichtig
Banken und Sparkassen haben in der Vergangenheit zahlreiche externe Tochergesellschaften gegründet, die im Auftrag der Banken und Sparkassen beispielsweise den Zahlungsverkehr oder die Kreditabwicklung übernehmen. Dies erfolgt teilweise in Kooperation verschiedener Banken. Sinn und Zweck dieser Auslagerung ist, bestehende Tarifverträge im Bankengewerbe zu unterlaufen und Mitarbeiter zu -aus Bankensicht- günstigeren Konditionen zu beschäftigen. Die Zahlungen der Banken an diese "Dienstleister" unterliegen der Umsatzsteuer, sind also ein nicht unerheblicher Kostenfaktor.
Die Genossenschaftsbanken und Sparkassen berufen sich bei ihrem Bestreben um eine Befreiung von der Umsatzsteuer darauf, dass sonst Finanzdienstleistungen, die innerhalb eines Bankkonzerns an Tochterunternehmen ausgelagert werden, umsatzsteuerfrei sind. Man möchte hier lediglich eine Gleichstellung mit den privaten Banken erreichen.
24 Oktober 2010
EU: Einlagensicherung wird auf 100.000 Euro begrenzt
In Deutschland wird es auch dabei bleiben, dass beispielsweise die Sparkasse und Volksbanken zusätzlich zur gesetzlichen Mindestsicherung ihre eigenen Sicherungssysteme behalten, die eine 100%ige Absicherung versprechen. Diese Banken fürchten allerdings eine doppelte Belastung, weil sie dann für zwei Sicherungssysteme zahlen müssen.
Weitere Infos zum Thema Einlagensicherung finden Sie unter www.bankmitarbeiter.de/html/einlagensicherung.html
17 Oktober 2010
Finanzindustrie: Verdi befürchtet Jobabbau
Die Gewerkschaft Verdi befürchtet, dass deutsche Banken viele Arbeitsplätze abbauen oder in schlecht bezahlte Jobs umwandeln könnten. Hintergrund ist eine Gesetzesinitiative des Bundesrats. Demnach sollen Servicegesellschaften, die Finanzdienstleister ausgelagert haben, von der Umsatzsteuer befreit werden. Dem Fiskus entgingen so zudem fast eine Milliarde Euro Steuern im Jahr, schätzt die Gewerkschaft.
Der Trend ist in der Branche schon seit Jahren zu beobachten: Banken erledigen zunehmend Arbeiten nicht mehr selbst, sondern gründen dafür ausgelagerte Servicegesellschaften. Das betrifft besonders Tätigkeiten im Hintergrund der Bank, bei denen die Mitarbeiter nicht im direkten Kontakt zum Kunden stehen. Beispiele dafür sind die Abwicklung von Zahlungsverkehr, die Versorgung mit Bargeld, die Verwaltung des Telefonverkehrs oder EDV-Dienstleistungen.
Der Vorteil für Banken ist dabei, dass die Mitarbeiter solcher ausgelagerter Gesellschaften nicht dem geltenden Tarifvertrag unterliegen. Doch es gibt auch einen Nachteil: Sobald eine Bank Geschäfte mit anderen Firmen abwickelt, werden 19 Prozent Umsatzsteuer fällig. Erledigt sie die Prozesse dagegen selbst, fällt keine Umsatzsteuer an. Dies führt dazu, dass die Auslagerung von Dienstleistungen für die Banken weniger rentabel ist...
Den vollständigen Artikel finden Sie unter www.sueddeutsche.de/geld/finanzindustrie-verdi-befuerchtet-jobabbau-bedrohte-banker-1.1012944
01 Oktober 2010
Arbeitsrecht: Vorsicht beim Abwerben von Kunden
Laut Gericht stelle ein solcher Hinweis auf die "vertrauensvolle Zusammenarbeit" einen Verstoss gegen Wettbewerbsrecht dar (Bundesgerichtshof Düsseldorf Az.: I ZR 303/01)
27 September 2010
Geschlossene Fonds: Klagewelle gegen Banken
Hauptargument bei Klagen gegen Banken sind die verschwiegenen Provisionen für die Vermittlung der Fonds (auch "Kick-Backs" genannt). Der Bundesgerichtshof sieht es als erwiesen an, dass Banken -seit 1990 (!) auf derartige Kick-Backs hinweisen müssen. Ansonsten verletzten diese Banken wesentliche Aufklärungspflichten.
Banken verfolgen bei Klagen eine recht einfache Taktik: sie lassen sich in der Hoffung darauf, dass dem Anleger die Prozesskosten zu hoch werden durch alle Instanzen verklagen und lenekn unmittelbar vor einer Klage bzw. Entscheidung des BGH ein. So möchte man "allgemeingültige" Urteile verhindern.
Übrigens: wer Fonds über einen freien Vermittler gekauft hat, kann nicht wegen des Verschweigens von Kick-Back-Zahlungen klagen.
26 September 2010
Traumberuf Investmentbanker?
Auch im realen Leben müssen sich die Banker in New York, London, Frankfurt usw. wieder auf deutlich härtere Zeiten einstellen. Ab dem zweiten Quartal 2010 sind die Umsätze im Bereich Wertpapierhandel bei den Banken um ca. 35% eingebrochen (Quelle: Handelsblatt). Und man geht scheinbar nicht davon aus, dass sich diese Umsätze -mit denen die Banken und Banker viel Geld verdienen können- kurzfristig wieder erholen werden. Schon ist von Stellenabbau und Entlassungen die Rede. Weltweit könnten in den nächsten 18 Monaten rund 80.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen.
Wer jetzt an eine Karriere als Investmentbanker denkt, hat derzeit nicht gerade die besten Startbedingungen und sollte mögliche Alternativen für sich in petto haben.
02 Juni 2010
Deutsche Banken mitten in der Konsolidierung?
Und immer wieder wird das Lied von der notwendigen Konsolidierung gesungen. Unsere Banken sind angeblich zu klein und nicht wettbewerbsfähig. Die Frage ist, um welchen Wettbewerb es dabei geht und ob man sich an diesem Wettbewerb tatsächlich beteiligen muss. In diesem Zusammenhang fallen dann allerdings immer wieder die gleichen Namen wie beispielsweise IKB Bank oder BHF-Bank, also von Banken, die vernehmlich im Gewerbe- und Industriebereich tätig sind - und sich dort gründlich verhoben haben. Dass sie sich, wie auch die WestLB, verhoben haben und jetzt zum Verkauf stehen (also "konsolidiert" werden müssen), ist allerdings nicht auf Fehler im deutschen Bankensystem an sich, sondern auf Fehler im Management dieser Banken zurückzuführen.
16 Mai 2010
SEB-Filialen vor dem Verkauf
Die SEB Bank betreibt in Deutschland 174 Filialen mit rund 3.700 Mitarbeitern. Die SEB Bank Deutschland ist 2000 aus der Übernahme der BfG-Bank hervorgegangen.
16 Februar 2010
Postbank: Falschberatung mit system?
So meldete ein Rentnerehepaar aus Berlin, dass es 100.000 Euro Festgeld für kurze Zeit sicher anlegen wollte. Der Vermögensberater der Postbank schlug stattdessen eine teure Lebensversicherung oder den Kauf eines spekulativen Investmentfonds vor. Einem 80-jährigen Rentner wurde eine über 17 Jahre laufende riskante Schiffsbeteiligung aufgeschwatzt. Sein Vertriebsdirektor habe ihm den Verkauf des Schiffsfonds an den Mann nahegelegt, so der Postbank-Finanzmanager gegenüber Finanztest, da dieser das Ende der Beteiligung ohnehin nicht erleben werde. „Das gibt eine Superprovision“, habe sich der Vorgesetzte gefreut.
„Der Fehler liegt im Vertriebssystem“, schreiben Berater an die Verbraucherzeitschrift. Weil die etwa 4000 Vermittler der Postbank Finanzberatung als selbstständige Handelvertreter beschäftigt seien und als solche kein festes Gehalt bekämen, müssten sie ausschließlich von Provisionen und Prämien für Vertragsabschlüsse leben. Das gehe aber nur, wenn man ganz viel verkaufe.
Das gleiche Provisionsmodell wird bei der Bausparkasse BHW angewendet, einer 100-prozentigen Tochter der Postbank.
„Wir halten Finanzmanager dazu an, gut verzinste Altverträge zugunsten von niedrig verzinsten Neuverträgen zu kündigen. Nur so können wir die Planzahlen erreichen, die Zusatzprämien auslösen“, erklärte ein Vertriebsdirektor Finanztest.
Bis Ende Oktober 2009 stellte die Postbank allen Finanzmanagern sämtliche Girokontodaten ihrer Kunden zur Verfügung. Diese Praxis wurde nach dem Bericht von Finanztest von der Datenschutzbehörde Nordrhein-Westfalen gestoppt. Nicht gestoppt wurde die Praxis, Beratern der Postbank Finanzberatung Einsicht in alle Bausparkonten der BHW zu geben.
Der ausführliche Bericht zur Falschberatung der Postbank findet sich in der März-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und unter www.test.de/postbank.
12 Februar 2010
Anlageberatung gegen Honorar?
Angesichts dieser Zahl(en) wäre es doch nur logisch und vernünftig, wenn Verbraucher künftig einen anderen Weg gehen und für die reine Beratung ein Honorar zahlen. Im Gegenzug ist die Beratung an sich komplett losgelöst von dem Gedanken, bestimmte Produkte verkaufen zu müssen.
In mehreren anderen Studien hat man versucht herauszufinden, was "dem Deutschen" denn eine solche faire und bedarfsgerechte Beratung wert ist. Das Ergbenis: zwischen 50-60 Euro die Stunde halten Verbraucher für angemessen. Das Problem: für einen solchen Stundensatz kann ein wirklich qualifizierter und kundenorinetierter Berater nicht arbeiten.
Wi ist Ihre Meinung? Ist eine Honoarberatung für Sie eine Alternative? In welchen Bereichen wünschen Sie sich eine solche Beratung (z.B. bei Kapitalanlagen, Versicherungen, Imobilienfinanzierungen)? Und was würden Sie für eine echte Beratung, die sich nur an Ihren Bedürfnissen orientiert bezahlen?
19 Januar 2010
Tagesgeld- und Festzinsangebote: 3,5 Prozent Zinsen für Einmalanlagen
Trotz der flachen Zinslandschaft gibt es eine gute Nachricht: Aufgrund der derzeit niedrigen Inflationsrate haben Anleger von ihrer Geldanlage heute statistisch gesehen genauso viel wie vor zwei Jahren, als die Tagesgeldzinsen von Spitzenanbietern über 4 Prozent lagen.
Die Tester haben bei ihrem Vergleich aber auch viele Angebote gefunden, deren Zins g
erade einmal die aktuelle Inflationsrate ausgleicht. Mit dem „Plus Sparen fest“ der Hypovereinsbank machen Anleger sogar Minus: Hier erhält der Sparer für eine feste Laufzeit von einem Jahr nur 0,4 Prozent Zinsen.
Die Tester raten, mit einem gut verzinsten Tagesgeldkonto, z.B. bei der Bank of Scotland, die 2,3 Prozent Zinsen pro Jahr bietet, flexibel zu bleiben und dann schnell zu reagieren, wenn die Zinsen steigen sollten. Wer Zinssicherheit möchte, sollte sich mit seinen Sparanlagen nicht länger als drei Jahre binden.
Der ausführliche Test der Zinsen von Tagesgeld und Festgeld findet sich in der Februar-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und unter www.test.de/zinsen.
Eine Übersicht über aktuelle Konditionen für >Tagesgeld< und >Festgeld< finden Sie auch auf unserer Internetseite.