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30 Dezember 2008

Was ändert sich 2009?

Vom 01.01.2009 greifen in Deutschland zahlreiche neue Gesetze, Verordnungen usw. Die wichtigsten Änderungen haben wir für Sie in einer Übersicht zusammengestellt. Siehe http://www.bankmitarbeiter.de/html/was_andert_sich_2009.html

04 November 2008

Commerzbank nutzt Rettungsschirm

Mit der Commerzbank schlüpft erstmals eine "echte" Privat- und Privatkundenbank unter den sog. Rettungsschirm des Bundes. Insgeheim haben ja viele damit gerechnet, also war dieser Schritt keine echte Überraschung. Für mich eine Überraschung war aber eine Randnotiz in dieser Sache: Commerzbank wird künftig - wenn sie denn 2010 wieder aus der staatlichen Obhut entlassen ist- die Bonuszahlungen insbesondere ihrer Vorstände an langfristigen Erfolgen festmachen. Das wäre dann tatsächlich mal ein neuer Denkansatz im privaten Bankgewerbe. Schließlich war auch die Gier nach immer höheren Erfolgsbeteiligungen ein Grund für die aktuelle Bankenkrise.

Man kann nur hoffen, dass diese Denkweise auch auf andere Banken überspringt und dann auch tatsächlich in die Tat umgesetzt wird. Ich habe da noch meine Zweifel, denn bis 2010 ist es noch lang hin. Warten wir es ab.

Olaf Varlemann

21 Oktober 2008

ING erhält 10 Mrd - Folgen für ING-DiBa?

Die niederländische ING-Gruppe hat eine staatliche Hilfe i.H.v. 10 Mrd Euro beantragt. Hintergrund hierfür sei der starke Rückgang des Aktienkurses, dem man mit dieser -zeitlich beschränkten- Eigenkapitalhilfe entgegenwirken wolle. Zudem möchte man die ING fit machen für den Wettbewerb mit anderen Banken, die eine staatliche Hilfe erhalten. Man fürchtet Wettbewerbsnachteile gegenüber diesen Banken. Ansonsten - so heisst es- sei die Bank bzw. der Konzern aber gesund.

In Deutschland ist die ING insbesondere mit der ING-DiBa vertreten. Da die ING-DiBa in Deutschland ansässig ist und dem Bundesverband privater Banken angehört, besteht eine Einlagensicherung von praktisch 100%. Demnach gibt es erst einmal keinen Grund zur Unruhe bei den Kunden der ING-DiBa.

07 Oktober 2008

Kleinanlegerschutz nur heisse Luft?

Kaum hatte Kanzlerin Merkel am Sonntag über die Medien verbreiten lassen, dass die Einlagen von Sparern bei den deutschen Banken sicher sind und man an einer staatlichen Garantie arbeite, fängt das Rätselraten an. Was meint "Angie" überhaupt? Und kann, darf, soll es tatsächlich eine Art Staatsbürgschaft für die Spareinlagen bei den Banken geben?

Gestern (Montag) schien es jedenfalls so, dass eigentlich keiner mehr wusste, was uns unsere Kanzlerin überhaupt sagen wollte. Aus dem Finanzministerium war dann auch zu hören, dass es kein neues Gesetz geben wird, das eine solche Garantie beinhaltet. Aber ohne Gesetz klingt das "Die einlagen sind sicher" wie das "Die Renten sind sicher" von Norbert Blühm. Wir wissen inzwischen, was daraus geworden ist.

Angesichts der aktuellen Entwicklung sollten wir -so meine Meinung- den "schwedischen Weg" gehen: Banken werden, wenn notwendig, staatlich unterstützt, aber dafür im Gegenzug auch verstaatlicht. Ist die Bank wieder auf Kurs, kann sie reprivatisiert werden und die Erträge daraus kommen wieder dem Staat (= dem Steuerzahler) zu Gute. Der "irische Weg", sprich die pauschale Garantie für Kundengelder, ist dagegen problematisch. Mit einer solchen Garantie im Nacken wäre der Wildwuchs bei den Banken vorprogrammiert.

05 Oktober 2008

Staat will Kleinanleger schützen

Angesichts der Krise am Finanzmarkt und um Panikreaktionen der Anleger zu vermeiden, will die Bundesregierung eine Staatsgarantie für Sparanlagen geben. Diese Garantie soll für alle Girokonten, Spareinlagen und Termingelder von Privatpersonen bei nationalen Kreditinstituten gelten. Die Bundesregierung folgt damit Irland und Griechenland, die bereits eine solche Staatsgarantie abgegeben haben.

Würden Sparer und Anleger aufgrund der Finanzmarktkrise losgehen und ihre (Spar-)Einlagen in größerem Stil von den Banken abziehen, wären diese wahrscheinlich innerhalb kürzester Zeit zahlungsunfähig. Schließlich liegt der Spargroschen der Kunden nicht in Pappkartons im Keller der Banken, sondern wurde/wird z.B. in Form von Krediten an andere Kunden weitergegeben.

Mit der Staatsgarantie soll die ohnehin schon als beste der Welt geltende deutsche Einlagensicherung ergänzt werden.

Bislang haben private Banken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken jeweils eigene Einlagensicherungssysteme. Gerät eine private Bank (z.B. Commerzbank) in Turbulenzen, kommt die gesetzliche Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB) zum Tragen. Bei einer Pleite sind so 90 Prozent der Spareinlagen durch diese gesetzliche Einlagensicherung geschützt, allerdings maximal nur 20.000 Euro. Für die übrigen 10 Prozent und Schäden über 20.000 Euro hinaus springt der Einlagensicherungsfonds der Privatbanken ein. Daran beteiligen sich die privaten Institute freiwillig. Der Fonds steht für jeden Einzelkunden bis zu einer Summe von 30 Prozent des haftenden Eigenkapitals der Bank gerade - und sichert damit "normale" Privatkunden praktisch vollständig ab. Aber: durch die Pleiten oder Fastpleiten von IKB und Lehman-Brothers wird die Einlagensicherung der Provatbanken ohnehin schon mit ca. 7 Mrd. Euro belastet. Das Geld wird also auch dort knapp.

Bei den Sparkassen sowie den Volks- und Raiffeisenbanken greift wiederum eine sog. Institutshaftung: Im Falle eines Falles springen die anderen "Schwester-Institute" ein. Sollten Bankkunden aber im großen Stil dort ihre Einlagen abziehen, wird es auch für die Sparkassen und Volksbanken eng.

Angesichts dieser Entwicklung stellt sich die Frage, ob die Bundesregierung im Falle der "Hypo Real Estate" nicht ähnlich handeln und beispielsweise die Pfandbriefanlagen von Kleinsparern übernehmen sollte (z.B. bis max. 20.000 Euro pro Person). Somit wäre "dem kleinen Manne" gedient (?) und die Großanleger müssen selbst sehen wie sie klar kommen. Fraglich ist allerdings, ob nicht beispielsweise auch Pensionsfonds und Versicherer investiert haben und Verluste somit wieder den kleinen Mann treffen (?).

20 September 2008

Tagesgeld: seriöse 5,75% p.a.

Die Credit-Europe-Bank (ehemals Finansbank) hat die Zinsen für das Tagesgeld auf 5,75% erhöht. Diese Konditionen gelten allerdings nru für Neukunden. Weitere Informationen (auch zur einlagensicherung) finden Sie unter: www.bankmitarbeiter.de/html/credit_europe_bank.html

16 September 2008

Zinsdifferenzfonds: Tüv-Siegel geben keine Sicherheit

Pressemitteilung Stiftung Warentest v. 16.09.2008:

Vor hochspekulativen Geldanlagen, die der Tüv oder der Bund der Verbraucher mit Prüfsiegeln versehen, warnt die Zeitschrift Finanztest in ihrer Oktober-Ausgabe. Bei den Anlagen handelt es sich um Zinsdifferenzgeschäfte mit Fonds. Die Stiftung Warentest hat diese Fonds wegen des hohen Verlustrisikos auf ihre Warnliste gesetzt.

Tausende Anleger haben insgesamt bereits mehr als 100 Millionen Euro in den Fonds „DSS Premium Select 3“ der Münchner DSS AG, in den F.I.P. Maxi Fo der F.I.P. Vermögensverwaltungs GmbH in Benediktbeuern und in den Garantie-Hebel-Plan '09 der Cis Deutschland AG aus Frankfurt am Main investiert. Für Investitionen als Einmalanlagen oder in monatlichen Raten sollen die Fonds bis zu 18 Prozent Rendite einfahren. Doch die Kosten und Risiken der Zinsdifferenzgeschäfte sind hoch, und die angeblich überaus rentablen Anlagen sind kaum zu durchschauen.

Die diffusen Milchmädchenrechnungen der Fondsanbieter gehen nur auf, wenn mit dem angelegten Geld des Kunden die Wunschrenditen erreicht werden. Bringen die Anlagen nicht mehr Einnahmen, als der Kredit kostet, geht der Schuss nach hinten los: Die Rendite auf das eingesetzte Kapital wird, statt nach oben gehebelt zu werden, nach unten gezogen und gerät ins Minus.

Der komplette Artikel findet sich in der Oktober-Ausgabe von Finanztest.

Private Rentenversicherung: Unterschiede bei garantierter und prognostizierter Rente

Pressemitteilung Stiftung Warentest v. 16.09.2008:

Bei einem Test von 29 klassischen Riester-Rentenversicherungen gab es große Unterschiede bei der garantierten und der prognostizierten Rente. Die Angebote von CosmosDirekt und Hanse-Merkur erhielten das Qualitätsurteil „sehr gut“, acht Angebote schnitten mit „gut“ ab. Von diesen verfehlte die Debeka nur knapp das „Sehr gut“. 13 waren „befriedigend“, 2 „ausreichend“. Zu diesem Ergebnis kommt die Zeitschrift Finanztest in ihrer Oktober-Ausgabe.

Die Tester bewerteten die vom Versicherer garantierte Rente, die Kosten und den Anlageerfolg der letzten Jahre sowie die Transparenz der Verträge. Der fast 40-jährige kinderlose Modellkunde, der jährlich einen Betrag von 1200 Euro einzahlt, bekommt je nach Anbieter lebenslang eine garantierte Rente zwischen 177 und 144 Euro. Hierbei sind die Überschüsse noch nicht eingerechnet. Wenn das Unternehmen künftig so gut wirtschaftet wie in den vergangenen Jahren, erhöht Testsieger CosmosDirekt z.B die garantierte Rente des Modellkunden von 168 Euro auf eine prognostizierte Rente von 255 Euro.

Ebenso wichtig wie die garantierte Rente ist der Anlageerfolg, bei dem es bei den Untenehmen ebenfalls große Unterschiede gab. So schaffte die Debeka in den vergangenen Jahren eine Verzinsung von 5,6 Prozent, die Victoria hingegen nur 4,2 Prozent.

Die Stiftung Warentest empfiehlt die Riester-Rente als wichtigen privaten Baustein zur Altersvorsorge. Allerdings sollten Sparer Riester-Versicherungsverträge nicht leichtfertig wechseln. Ein frühzeitiger Aus- oder Umstieg ist teuer.

Der ausführliche Test findet sich in der Oktober-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest.

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Kommentar: die Riester-Rente über Versicherungen sehen wir sehr kritisch, denn häufig wird die staatliche Förderung durch die Abschlusskosten und laufende Kosten aufgezehrt. Wer mit Versicherungen "riestern" will, sollte daher vor allem auf die Kosten achten.

01 September 2008

Commerzbank übernimmt Dresdner Bank

Eine Überraschung ist/war es denn nicht mehr: die Commerzabnk übernimmt jetzt entgültig die Dresdner Bank. Im Gegenzug wird die Allianz größter Einzelaktionär der Commerzbank und Exklusivpartner für den Bereich Versicherungen (die Commerzbank gibt die Zusammenarbeit mit der Generali auf). Gleichzeit verkauft die Commerzbank die ComInvest an die Allianz, die wiederum die Oldenburgische Landesbank (OLB) behält.

Was ändert sich für die Kunden der beiden Banken?

Zunächst wird die Marke "Dresdner Bank" sicher verschwinden. Gleiches gilt für doppelte Filialen: rund ein Drittel der knapp 1.900 Filialen wird dichtmachen. Auch die neue Billigtochter der Dresdner Bank (Dresdner Bank 24) wird wahrscheinlich zu Gunsten der Comdirekt vom Markt genommen.

Dass für diesen Direktbankableger der Dresdner Bank noch Werbung läuft, hat einen gewissen schalen Beigeschmack, denn geworben wird u.a. mit der Präsenz vor Ort ("...wenn mal was ist..."). Und da dürfte wohl eine der Hauptveränderungen für Kunden liegen: wer wird in Zukunft Ansprechpartner? Welche Filialen bleiben bestehen? Welche Kundenberater/innen bleiben, welche gehen?

20 August 2008

Isländische Bank muss Werbung für Tagesgeldkonto ändern

Quelle: www.wettbewerbszentrale.de

Eine isländische Bank bewarb u. a. im Internet die Eröffnung eines Tagesgeldkontos mit einer Zinsgarantie bis zum 1. Januar 2009. Es handelte sich um Tagesgeldanlagen bis zu einer Höhe von 10 Millionen Euro pro Person. Geworben wurde u. a. mit dem Hinweis auf die kostenlose Kontoführung und eine „umfassende Einlagesicherung“.

Tatsächlich waren aber Einlagen nicht bis zur maximalen Einlagehöhe von 10 Millionen Euro abgesichert, sondern lediglich bis zu einer Höhe von 20.887,00 € nach den einschlägigen isländischen Bestimmungen zum Einlagensicherungsfonds. Die Wettbewerbszentrale hat diese Werbung im Rahmen des außergerichtlichen Konfliktmanagements als irreführend beanstandet. Insbesondere im Hinblick auf die gleichzeitig erfolgende Nennung der Maximalhöhe der Einlage wird mit dem Hinweis auf eine umfassende Einlagesicherung der Eindruck erweckt, dass alle Einlagen vollständig und in ganzer Höhe abgesichert sind, was tatsächlich jedoch nicht der Fall ist. Die Bank hat sich verpflichtet, in Zukunft nicht mehr mit dem Hinweis auf eine umfassende Einlagesicherung zu werben, sofern der maximal mögliche Einlagebetrag nicht vollständig durch eine entsprechende Einlagesicherung abgesichert ist.

Datensicherheit: Führerschein für´s Internet?

Datenschutz, Datenklau, Mißbrauch und Abzocke: die Zeitungen und Nachrichten sind derzeit voll davon.

Dienstag, 19.08.2008: bei mir geht eine E-mail ein. Adresiert an info@1x1tagesgeld.de . Auf der Internetseite 1x1tagesgeld.de habe ich die Konditionen für Tagesgelder von verschiedenen Banken gegenübergestellt. Inhalt der E-Mail: "....bitte überweisen Sie von meinem Tagesgeld Konto-Nr. XXX auf mein Konto Nr. XXX bei der XXX-Bank 5.000 Euro...viele Grüsse..."

Deratige E-Mails erreichen mich ca. 7-10 mal pro Woche. Jedesmal antworte ich, dass es sich hierbei um einen Irrtum handelt und man sich doch bitte direkt an seine Bank wenden möchte. Seit gestern enthält die Standardanwort den Zusatz "....schützen Sie Ihre Daten und schauen genau nach, auf welcher Internetseite Sie sich befinden bevor ie Ihre Daten preisgeben..."

Ähnliches passiert uns auch im Baufinanzierungsbereich (unserem Kerngeschäft): wildfremde Menschen schicken uns ihre Kontodaten und bitten um Änderungen bei der Tilgung, Kopien von Jahreskontoauszügen usw.

Aufgrund dieser Erfahrungen bin ich doch sehr für die Einführung eines Internetführerscheins, insbesondere für all die Menschen, die das Internetbanking nutzen. Zugang zum Online-Banking nur noch gegen Nachweis, dass man einen Grundkurs in Sachen Internet absolviert hat!

18 August 2008

Berliner Volksbank streicht rund 260 Stellen

Handelsblatt v. 18.08.2008: Die Volks- und Raiffeisenbanken müssen wegen der Finanzkrise und des harten Wettbewerbs um Privatkunden auf die Kostenbremse treten - und sparen dabei auch beim Personal. So kündigte die Berliner Volksbank am Montag den Abbau von über 2 60 Arbeitsplätzen bis 2011 an. Der Bundesverband der Genossenschaftsbanken rechnet auch weiterhin mit eher trüben Aussichten........

Den vollständigen Artikel finden Sie unter www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/volksbanken-streichen-mehr-als-2-600-stellen-in-berlin;2024313

Kommentar:

Die Volks- und Raiffeisenbanken haben nach meiner Meinung alle Voraussetzungen, um auch im "Haifischmarkt" zu überleben. Das Problem: fantasielosen und besitzstandswahrende Vorstände sind nicht in der Lage, echte Marktchancen zu nutzen und konsequent umzusetzen.

Die Diskussion um "Konditionen, Konditionen...." ist lediglich vorgeschoben. Und selbst wenn: man könnte daraus noch ein Geschäftsmodell machen, das mindestens ein bekömmliches Überleben sichert und Mitbewerber in einzelnen Spaten auf mittelfristige bis längere Sicht vom Markt (wieder) verdrängt.

Gewusst wie ;o)

AWD übernimmt MLP?

Der Allgemeine Wirtschaftsdienst (AWD) möchte nur zu gerne den Konkurrenten MLP übernehmen. Zwar ist gerade auch der zweite Versuch erst einmal gescheitert, aber "immerhin" hält jetzt der Hauptaktionär des AWD, die Swiss Life, auch rund 27% der Aktien von MLP.

Auf mich macht das Ganze den Eindruck, dass Carsten Maschmeyer (Vorstand des AWD und ehemaliger Hauptaktionär) ganz bewusst für Aufregung bei MLP sorgen wollte. Die Vertriebsmitarbeiter vom AWD und von MLP können sich grundsätzlich kaum gegenseitig auf den Pelz gucken. Und nicht viele MLP´ler werden sich angesichts des Horrorszenarios, irgenwann zum AWD zu gehören, nach möglichen Alternativen umschauen (so vermute ich zumindest).

Welchen Sinn macht das? Nun, die goldenen Zeiten scheinen für Unternehmen wie AWD, MLP und wie sie noch alle heissen, vorbei zu sein. Ein organisches Wachstum ist kaum noch möglich. Will man dann seinen Platz als Nr. 2 unter den Finanzvertrieben in Deutschland halten, bleiben einem eigentlich nur 2 Möglichkeiten: erstens man wächst durch Übernahme anderer Finanzvertriebe oder zweitens man sorgt dafür, dass Mitbewerber Marktanteile verlieren. Da Herr Maschmeyer kaum davon ausgehen kann/konnte, dass MLP mit fliegenden Fahnen überläuft, vermute ich eher zweiteres.

07 Juli 2008

Postbank: ein bisschen teuer?

Sie wird gehandelt als wäre sie das Sahnestückchen des deutschen Bankenmarktes: die Postbank. Nur leider will scheinbar niemand das Geld zahlen, das der Postaufsichtsrat gerne hätte. Der möchte einen zweilstelligen Milliardenbetrag, die bislang vorliegenden Angebote liegen angeblich bei 8-9 Mrd. Euro.

Laut Presseberichten sind noch 3 Kaufinteressenten im Rennen: die Deutsche Bank, die spanische Santander und die britische Lloyds TSB. Die Comerzbank hat sich angesichts des Preises für die kleine Lösung, die Übername bzw. den Zusammenschluss mit der Dresdner Bank, entschlossen. Man darf gespannt sein, ob ihr da nicht noch einer der Postbankinteressenten in die Parade fährt, der bei der Postbank leer ausgeht.


Ich frage mich ständig, was die o.g. Banken mit der Postbank wollen. Dass diese vor allem an dem großen Kundenstamm der Postbank interessiert sind, kann ich mir nicht vorstellen. Ich habe eher den Eindruck, dass es hier direkt um die vergleichsweise hohen Spareinlagen der Postbankkunden geht. Angesichts der weltweiten Banken- und Refinanzierungskrise scheinen diese Gold wert zu sein, insbesondere für eine Santanderbank, die damit ihr auch in Deutschland betriebenes Ratenkreditgeschäft puschen könnte.

04 Juli 2008

Online-Banking: Bank haftet für Mißbrauch

Wer bei Geldüberweisungen vom Heimcomputer aus ein gängiges Virenschutzprogramm benutzt, haftet nicht, wenn Kriminelle trotzdem Daten abzapfen. Das hat das Amtsgericht Wiesloch in einem noch unveröffentlichten Urteil entschieden. Obwohl die Sorge vor Missbrauch beim Homebanking weit verbreitet ist, gibt es bislang nur wenige Gerichtsentscheidungen zu diesem Thema.

Dabei registrierte das Bundeskriminalamt im vergangenen Jahr eine Zunahme solcher Diebstähle von Passwörtern (Phishing) um etwa 20 Prozent auf rund 4.200 Fälle. Wenn sich die Linie des aktuellen Richterspruchs durchsetzt, müssen Geldinstitute künftig in vergleichbaren Fällen die Haftung übernehmen. „Das Fälschungsrisiko eines Überweisungsauftrages trägt die Bank", heißt es in der Gerichtsentscheidung.

„Das Fälschungsrisiko eines Überweisungsauftrages trägt die Bank“!

....

Den vollständigen Artikel finden Sie in der FAZ unter www.faz.net/s/RubBD6B20C3D01A48D58DA92331B0A80BC3/Doc~E7035DB81AC9E4ECEAA96DE399E680092~ATpl~Ecommon~Sspezial.html

16 März 2008

Dresdner Bank wird aufgeteilt

Laut einigen Presseberichten soll die zum Allianz-Konzern gehörende Dresdner Bank aufgeteilt werden: In einen Privat- und Geschäftskundenbereich und das Investment-Banking (Dresdner Kleinwort).

Das trägt dem Umstand Rechnung, dass die Allianz-Versicherung für ihr eigenes Kerngeschäft eigentlich "nur" die klassische Bank benötigt (also das Geschäft mit privaten und gewerblichen Kunden) und das Investmentbanking eigentlich nur Minus produziert. Insoweit gilt auch der Verkauf der Dresdner Kleinwort als wahrscheinlich, aber: Wer will die gerade haben?

Die Aufteilung ändert auch nichts an der Tatsache, dass die Zusammenarbeit zwischen Allianz-Versicherung und Dresdner Bank wohl nicht so funktioniert wie man sich das -insbesondere bei der Allianz- vorgestellt hatte. Auch die Einreichtung einer Direktbank ("Dresdner Direkt 24") wird insbesondere bei den Allianz-Mitarbeitern nicht gerade für Euphorie sorgen. Allerdings haben die Vertreter schon bei der "Internet-KfZ-Versicherung" der Mutter bewiesen, dass sie sich gegen Billigangebote im Konzern erfolgreich wehren können.

Viele Kommentatoren vermuten jetzt, dass sich die Dresdner Bank (inkl. Allianz Versicherung) aufmachen wird, um mit der Übernahme der Postbank AG (oder alternativ der Commerzbank) den großen Schritt nach vorne zu machen. Ich habe eher den Eindruck als soll auch die "Privat- und Geschäftskundenbank" für einen Verkauf hübsch gemacht werden.

05 März 2008

USA: wenn die Schuldenfalle zuschnappt

In den USA boomt der Markt für Zahltag-Kredite. Gegen den monatlichen Scheck vom Sozial- oder Versorgungsamt vergeben die Kreditgeber ihre hochverzinslichen Darlehen vor allem an ältere Menschen und Invalide. Dabei haben die Kreditgeber fast uneingeschränkte Kontrolle über die Finanzen ihrer Kundschaft. Wie aus einem Darlehen ein Schuldenberg wird.

WSJE. Morgens vor einer Filiale der Small Loans Inc. in Dothan, Alabama: Dutzende ältere Menschen und Invaliden drängeln sich in die Geschäftsräume. Einige stützen sich auf Gehhilfen und Stöcke. Viele haben sich Geld bei Small Loans geborgt. Dafür haben sie ihre Versorgungsansprüche, Sozialhilfe oder Invalidenrente verpfändet. Nun warten sie auf ihre Auszahlung: Ihre monatliche Stütze abzüglich der Forderungen von Small Loans.
Die Branche der Kreditgeber, die „Zahltag-Kredite“ vergeben, wächst schnell. Es handelt sich dabei um hochverzinsliche Darlehen gegen den monatlichen Scheck vom Sozial- oder Versorgungsamt. „Diese Leute bekommen ihr Geld immer, alle 30 Tage, ob es regnet oder die Sonne scheint“, sagt William Harrod, ein früherer Manager von Hochzinskreditläden im Großraum Washington, D.C. Zwar dürfen die Behörden keine Stütze oder Rente direkt an Kreditgeber überweisen. Aber diese haben ein Schlupfloch gefunden, indem sie mit Banken zusammenarbeiten, die das Geld ihrer Schuldner an sie weiterleiten. Dann werden Tilgung, Zinsen und Gebühren abgezogen und die Restbeträge den meist alten Menschen ausgezahlt. Im Ergebnis haben Kredithaie, die effektive Jahreszinsen von 400 Prozent und mehr berechnen, fast unbeschränkte Kontrolle über die Finanzen ihrer Kundschaft. „Diese Industrie bietet bequemen Zugang zu kleineren Geldbeträgen“, sagt Tommy Moore, Vizepräsident der Community Financial Services Association of America, die rund 60 Prozent der Zahltag-Kreditgeber vertritt. Zum Kundenkreis sagt er: „Es wäre sicherlich nicht in Ordnung, bei der Kreditvergabe je nach Einkommensquelle zu unterscheiden.“


Kritiker halten dagegen, dass der Kundenkreis der Empfänger öffentlicher Zahlungen nicht nur zuverlässig, sondern auch besonders lukrativ ist. Denn ältere oder invalide Menschen müssen meist von geringen Einkünften leben und können daher Kredite nicht rasch zurückzahlen. „Es ist nicht so, dass sie einfach Überstunden machen können“, sagt David Rothstein, Analyst des Wirtschaftsforschungsinitiative Policy Matters Ohio. „Diese Leute sitzen in der Falle.“....

Den volständigen Artikel finden Sie unter: www.handelsblatt.com/News/Unternehmen/Banken-Versicherungen/_pv/_p/200039/_t/ft/_b/1399210/default.aspx/wenn-die-kreditfalle-zuschnappt.html

04 Februar 2008

Großbritannien: Bank kündigt 160.000 Kreditkarten

Die Egg-Bank, eine reine Internetbank und 100%ige Tochter der Citibank, hat insgesamt 160.000 Kunden die Kreditkarte gekündigt. Begründet wurde dieses mit riskanten Darlehen an verschuldete Haushalte und deren schlechte Zahlungsmoral. Betroffene Kunden haben ketzt noch einen Monat Zeit, die Kreditkarte zu nutzen.

Die Citibank musste wegen der Kreditkrise bereits rund 17 Mrd. Dollar abschreiben. Die Aktion jetzt wird als deutliches Zeichen gesehen, dass die Kreditkrise vom Immobilienmarkt auch auf andere Bereiche übergreift.

Auf Deutschland übertragen wäre das so als ob die Citibank ihren Kunden den Dispo kündigt. In Großbritannien gibt es keinen Dispokredit auf den Girokonten. Statt dessen wird dort die Kreditkarte genutzt, um kurze Engpässe zu überbrücken.

15 Januar 2008

Riester-Rente Unsinn?

Nach einem Bericht des ARD-Nachrichtenmagazins Monitor schlagen die Wellen hoch. Wesentlicher Kritikpunkt: die Riester-Rente lohnt sich nicht für Geringverdiener bzw. spätere Bezieher kleiner Renten, weil die Riesterrente auf die staatliche Grundsicherung angerechnet wird. Wer lebenslang in die Riesterrente eingezahlt hat, hat demnach im Rentenalter nicht mehr in der Haushaltskasse als der, der keine private Altersvorsorge hat.

Das schmeckt weder der Politik, die ja die Riesterrente mit lautem Trara beschlossen hat, noch Arbeitgeberverbänden und einigen anderen Organisationen. Kritik an dem bestehenden System der Förderung (und Anrechnung im Rentenalter) wird von diesen als Aufruf zum Sozialmißbrauch gedeutet.

Leider verstehe ich diesen Trubel um eine schon lange bekannte Tatsache nicht. Wo ist da der Aufruf zum Sozialmißbrauch, wenn man -z.B. als verantwortungsbewusster Berater- darauf hinweist, dass der Riester-Sparer am Ende ggf. keinen finanziellen Vorteil hat? Ganz im Gegenteil: ist ein(e) verantwortungsbewusste(r) Berater(in) schon aus Haftungsgründen nicht sogar verpflichtet, seine Kunden darauf hinzuweisen?

Dass sich jetzt sogar der Chefredakteur von Finanztest (Stiftung Warentest) hinstellt und die Riesterrente -mit ziemlich schwachen Argumenten- verteidigt, sehe ich eher als Kotau vor der Politik. Schließlich weist Finanztest z.B. in Untersuchungen zum Thema Berufs-/Erwerbsunfähigkeitsversicherungen regelmäßig darauf hin, dass sich kleine BU/EU-Renten nicht lohnen, weil diese eben auch auf die Grundsicherung ("Sozialhilfe") angerechnet werden. Bei Riester gelten plötzlich andere Maßstäbe?

Übrigens: wenn Finanztest logischerweise dazu aufruft, sich kurz vor Beginn der Rentenzahlen ggf. das gesamte angesparte Kapital auszahlen zu lassen (bei Rückzahlung der Förderung), um dann Geld zu haben, das nicht auf die Grundsicherung angerechnet wird, ist das auch ein Aufruf zum Sozialmißbrauch?

Die Lösung des Problems wäre doch ganz einfach (auf dem Papier): der Gesetzgeber muss nur regeln, dass die Riesterrente nicht auf die Grundsicherung angerechnet wird, also ein echter Zusatz ist. Damit wäre zumindest den Beziehern von Minirenten geholfen, oder?

So einfach ist es leider nicht, denn nicht wenige Experten gehen davon aus, dass das Rentenniveau (= die durchschnittliche Rente) in nicht einmal 20 Jahren schon allgemein nur noch auf der Höhe der Grunsicherung liegt.

Von der ganzen Diskussion sind Bezieher von Einkommen unter ca. 1.900 Euro brutto betroffen. Wer dann noch ca. 35 Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt hat, darf -wahrscheinlich seine Riester- und Betriebsrenten (o.ä.) voll für sich behalten. Wer unter diesem Einkommen liegt und/oder nicht wenigstens 35 Jahre eingezahlt hat, "wischt sich später die Nase".

Wie sollte man bei der Altersvorsorge vorgehen?

Letztlich gibt es für die Bezieher "kleinerer" Einkommen tatsächlich wohl nur 2 Möglichkeiten, um im Alter nicht ganz ohne dazustehen. Möglichkeit Nr. 1 wäre, die eigengenutzte Immobilie zu erwerben, um so im Alter zumindest die Miete zu sparen. Allerdings sollte diese Immobilie so aussehen, dass sie im Alter auch vernünftig nutzbar ist und -nach heutigen- Maßstäben nicht als verwertbares Vermögen bzw. auf die Grundversorgúng angerechnet wird.

Möglichkeit Nr. 2 ist tatsächlich das Ansparen von Kapital, um dieses dann im Rentenalter eigenständig zu verbrauchen (statt eine Rene zu beziehen).

12 Januar 2008

GMAC RFC Bank beendet Baufinanzierungsgeschäft

Die ehemals zum General Motors Konzern gehörende GMAC RFC Bank stellt zu Mitte Januar das Neugeschäft mit Immobilienfinanzierungen in Deutschland ein.

GMAC hatte sich mit dem Produkt "Baufilligenz" insbesondere auf Vollfinanzierungen ohne Eigenkapital konzentriert und stand im Ruf einer eher "lockeren Darlehnsvergabe" auch an Selbständige.

Hintergrund für das Ende des Baufinanzierungsgeschäftes dürften Probleme bei der Refinanzierung sein. Aufgrund der "allgemeinen Banken- und Hypothekenkrise" wurde es für Anbieter wie die GMAC immer schwieriger Refinanzierungsmittel zu bekommen.

Die Abwicklung bereits vergebener Darlehen und auch die Betreuung der Kunden ist von dem Ende des Neugeschäftes zunächst nicht betroffen.

06 Januar 2008

Postbank: Aus für 4,5% aufs Tagesgeld!

Die Postbank AG hat am 05.01.2008 ihre Sonderaktion "4,5% Zinsen auf das Tagesgeld" gestoppt und die Zinssätze -nach Anlagebetrag gestaffelt- deutlich reduziert. Gerade bei Anlagebeträgen bis 20.000 Euro sind die neuen Zinskonditionen der Postbank uninteressant.

Ausfürhliche Informationen zum Thema Tagesgeld und einen aktuellen Vergleich verschiedener Anbieter finden Sie unter www.1x1tagesgeld.de