Dieses Blog durchsuchen

30 September 2006

Das neue Elterngeld

Der Bundestag hat es am 29.09.2006 beschlossen: das neue Elterngeld. Das soll jetzt für reichen Kindersegen sorgen. Niemand soll mehr aus finanziellen Gründen auf Kinder verzichten.

Da ich (wir) noch keine Kinder haben, sind wir wohl die Zielgruppe, um die es hier geht. Aus Sicht dieser Zielgruppe muss ich sagen: das Elterngeld ist schon ganz nett und beantwortet schon einmal die Frage, mit welchen Geldern man in den ersten 12 Monaten nach der Geburt rechnen kann. Aber: was ist, wenn die 12 (oder auch 14 Monate) vorbei sind?

Hier um Großraum Hamburg sind Plätze in Kindergärten rar gesäht. Viele berufstätige Eltern suchen händeringend nach Möglichkeiten, den Nachwuchs betreuen zu lassen. Das Angebot an privaten Tagesmüttern ist ebenfalls rar. Und: es kostet richtiges Geld! Ein Kindergartenplatz (Halbtags!) oder eine Tagesmutter unter 500 Euro monatlich? Eigentlich völlig utopisch!

Wenn die Bundesregierung jetzt das Elterngeld auf die reise schickt, wird sie sich zwangsläufig auch um die weitere Kinderbetreuung Gedanken machen müssen, denn sonst verpufft der Effekt vollständig oder führt zu reinen Mitnahmeaktionen.

Eine Möglichkeit könnte sein, die bürokratischen Hürden bei der Einrichtungen von privaten Kindergärten abzubauen. Wer schon einmal versucht hat, einen solchen privaten Kindergarten ins Leben zu rufen, weiss, wovon ich spreche.

Elterngeld? Ein guter Anfang, aber nicht die Lösung für berufstätige Eltern!

Details zum Elterngeld finden Sie unter http://www.bankmitarbeiter.de/html/elterngeld.html

22 September 2006

HASPA - Strafanzeige wegen "1199-Kontonummern"

Wie das Hamburger Abendblatt berichtet, hat ein Kunde der Hamburger Sparkasse (HASPA) Strafanzeige gegen den Vorstand und Aufsichtsrat der Haspa sowie Hamburgs Bürgermeister, Datenschutzbeauftragten sowie die Sozialsenatorin gestellt.

"...Der Schenefelder sieht in den 1199-Kontonummern einen Verstoß gegen den Datenschutz, die allgemeine Gleichbehandlung und das Grundgesetz. Staatsanwalt Rüdiger Bagger konnte den Eingang der Anzeige gestern noch nicht bestätigen: "Wegen der computermäßigen Erfassung dauert die Eingangsbestätigung bis zu fünf Tage."

Bei der Haspa gibt es derzeit 9000 Kunden, die ihr Konto auf Guthabenbasis führen. Für diese Konten werden weder Dispo-Kredite noch EC-Karten gewährt. Auch Online-Banking ist nicht möglich. Diese Konten beginnen mit den vier Ziffern 1199. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) kritisierte die Praxis als "menschenverachtende Stigmatisierung" der Nutzer. Die Verbraucherzentrale Hamburg forderte die Haspa auf, diese "verräterischen" Nummern abzuschaffen (das Abendblatt berichtete).

In der Regel nutzen vor allem Sozialhilfeempfänger, Hartz-IV-Bezieher und überschuldete Bürger Guthabenkonten. Im Alltag bedeute dies für die Inhaber oft eine Brandmarkung, die auch die Job- oder Wohnungssuche erschwere, so Volker E. "Gegen diese Praxis zulasten armer Menschen werde ich kämpfen", sagte er. Der Marketing-Experte, der nach eigenen Angaben durch den Konkurs seines Geschäftspartners in die Schuldenfalle geriet, hat selbst ein 1199-Konto. Die Suche nach Investoren für seine Projekte und Auftraggebern seien mehrfach gescheitert, nachdem er seine Kontoverbindung angab, weil diese schon über die Kennziffern seine finanzielle Situation verriet, so Volker E.

Nach der öffentlichen Kritik bietet die Haspa jetzt betroffenen Kunden an, ihre 1199-Nummer gegen eine neue Kontonummer auszutauschen. "Bisher haben sich aber nur einige wenige Kunden gemeldet", so Haspa-Sprecher Marcus Schoene. ..."


(Quelle: Hamburger Abendblatt)

Übrigens: vor ein paar Tagen meldete das Abendblatt, dass Kunden, die in den Filialen der HASPA nach einer neuen Kontonumer fragten, wieder nach hause geschickt wurden, weil eine Wechsel der Kontonummer lt. HASPA-Mitarbeiter nicht möglich sein solle. Zu dem Zeitpunkt wurde allerdings in der Hamburger Presse ausführlich darüber geschrieben und ein solcher Wechsel von der HASPA öffentlich zugesagt. Daraus möge jeder selbst seine Schlüsse ziehen!

18 September 2006

Basel 2 vor dem aus??

Die Financial Times Deutschland berichtet heute, dass es wohl massive Probleme bei der Umsetzung von Basel 2 in den USA und Japan gibt. Oder anders: Probleme gibt es dort eigentlich nicht, aber die Amis sind eben "noch nicht so weit" und die Japaner schauen erst einmal, was die Amerikaner machen. Und die haben eigentlich keine Eile, denn dort sollte "Basel 2" ohnehin erst 2008 eingeführt werden.

Nicht schlecht die Idee der Amerikaner: erst mal die Idee für Basel 2 haben und dann abwarten, was die anderen daraus machen. Man kann dann ja immer noch entscheiden, ob man sich bzw. den Banken im eigenen Land den Stess antun möchte.

Schlaue Japaner-dumme Europäer?

Die Japaner schauen jetzt mal, "was so kommt" und die Europäer schauen dumm aus der Wäsche. Zig Millionen für Organisation und EDV haben sie verpulvert. Und was fällt dem Chef der Commerzbank dazu ein: na, wenn "Basel 2" nicht funktioniert, nehmen wir halt "Basel 3" in Angriff. Irgendein Grund findet sich schliesslich immer, um seinen Geschäftskunden das Geld für -unsinnige(?)- Ratings und ausführliche Unternehmensberatungen aus der Tasche zu ziehen. "Basel 2" - das Schreckgespenst für Unternehmenskunden. Mal sehen, ob daraus nicht noch ein Schreckgespenst für die Banken wird, wenn deren Kunden die Erstattung von Gebühren und Kosten verlangen.

Egal, was am Ende dabei herauskommt, es wäre an der Zeit "Basel 2" umzubennen: in "Schilda 1" oder "Heisse Luft 3".

16 September 2006

HASPA outet Konten auf Guthabenbasis


Kunden, die ihre Konten auf Guthabenbasis führen (müssen), sind bei den Banken allgemein nicht besonders beliebt. Das gilt nicht nur für die Banken, bei denen die Konten geführt werden, sondern auch bei anderen Banken.

Die immerhin größte Sparkasse Deutschlands, die Hamburger Sparkasse ("HASPA") hatte für ihre Kunden mit Girokonten auf Guthabenbasis einen besonderen Service: einen eigenen Nummernkreis für die Kontonummern. Die HASPA begründet das damit, dass beispielsweise Überweisungen von solchen Konten auf ausreichende Deckung geprüft werden müssen. Aha! Überweisungen von anderen Konten, die in den Postkästen der zahlreichen Filialen landen, werden also nicht geprüft??!! Aber das ist wieder ein anderes Thema!

Auf jeden Fall hat das Hamburger Abendblatt die Nummer ("1199") am 16.09.2006 freundlicherweise veröffentlicht. So haben wir in Hamburg und Umgebung doch endlich mal die Möglichkeit zu erfahren, ob unser Nachbar, Bekannter, Geschäftspartner oder wer auch immer vielleicht ein bischen klamm ist.

Extrem freuen sich die Mitarbeiter der HASPA, denn die können (und dürfen) jetzt neue Kontonummern vergeben, die mit den Anfangszahlen auf die kontoführende Filiale hinweisen. Laut Hamburger Abendblatt sind das 9.000 Konten. Moment! Nur 9.000 Konten auf Guthabenbasis?! Bei der größten Sparkasse Deutschlands und dem Platzhirschen in Hamburg? das klingt ganz so als ob die HASPA es mit der selbstverpflichtung von Konten auf Guthabenbasis nicht ernst nimmt?! Aber auch das ist wieder ein anderes Thema



Moin!

Moin! So sagt man bei uns im hohen Norden (= Begrüssungsfloskel eines kleinen räuberischen Seevolks an der deutschen Küste).

Da alle Welt herumblogt, muss man das ja wohl mal ausprobieren?!


Worum geht´s in diesem Blog??

Man mag es nicht glauben, aber als "Banker" erlebt doch man doch manch skurriles und einige Dinge, die einem echt die Sprache verschlagen. Und wenn man sich den ganzen Tag in einer "echt gediegenen" Branche bewegt, muss das mal raus, oder?!