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31 Mai 2007

Verkauf von Krediten an Investoren: Anzeige gegen Sparkasse

Ermittlungen gegen Wedeler Stadtsparkasse

Vorwurf des Geheimnisverrats. 84-jährige Mutter einer betroffenen Kreditnehmerin beging Selbstmord. Institut: "Wir haben uns nichts vorzuwerfen."

Vor fast genau einem Jahr war Achim Thöle ein gefragter Redner. Bei der "1. Deutschen Distressed-Assets-Konferenz" in Frankfurt referierte der Chef der Stadtsparkasse Wedel über seine Erfahrungen beim Verkauf von Krediten, die von den Schuldnern nicht mehr getilgt werden konnten. Die Sparkasse hatte zuvor 636 Kredite an die Schweizer Großbank Credit Suisse verkauft. Während Thöle damit Altlasten loswurde, begann für die rund 200 betroffenen Kreditnehmer ein Wechselbad der Gefühle zwischen Hoffnung und der Furcht vor Zwangsversteigerungen.

Lange blieb es ruhig in Wedel, doch als eine der Kreditnehmerinnen ihre Raten nicht mehr bezahlen konnte und sich ihre 84-jährige Mutter das Leben nahm, entbrannte die Diskussion über die moralische Richtigkeit des Sparkassendeals. Zwar fand die Wedeler Polizei keinen direkten Zusammenhang zwischen dem Tod und dem Verkauf der Kredite, doch nach Aussagen der Tochter soll die alte Dame kurz vor ihrem Selbstmord gesagt haben: "Vielleicht verkauft sich eine leere Wohnung besser."

"Die Forderungen hätten nicht verkauft werden dürfen. Denn anders als Banken sind Sparkassen meist öffentlich-rechtlich. Ihre Chefs sind damit Amtsträger. Falls die Kunden dem Verkauf der Kredite nicht zugestimmt haben, haben sie zudem den Tatbestand des Paragrafen 203 des Strafgesetzbuches erfüllt", sagte Michael Middelmann. Der Jurist vertritt viele der betroffenen Sparkassenkunden. Ihm geht es um Geheimnisverrat, weil Daten weitergegeben worden sein sollen, ohne zuvor die Kunden zu fragen.

Der Deal beschäftigt inzwischen auch die Staatsanwaltschaft Kiel, nachdem Anzeigen gegen die Stadtsparkasse Wedel eingegangen sind. "Ein Ergebnis der Ermittlungen liegt noch nicht vor", sagte der Kieler Oberstaatsanwalt Uwe Wick dem Abendblatt. "Ich kenne Kreditnehmer, deren Einverständnis zum Verkauf der Forderungen nicht vorlag", sagte Middelmann, während die Sparkasse die Anschuldigungen zurückweist. "Wir haben uns nichts vorzuwerfen", so der Vorstandsvertreter des Instituts, Jürgen Köhn. Mehr wollte er nicht sagen, auch nicht, warum im Strategiepapier zum Verkauf, das dem Abendblatt vorliegt, das Projekt Kilimandscharo genannt und mit Giraffen und Elefanten illustriert wurde.

Ob Sparkassen als öffentlich-rechtliche Körperschaften Forderungen verkaufen dürfen ist umstritten. So prüft auch der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) derzeit erstmals, ob solche Verkäufe rechtens sind. "Sie entsprechen grundsätzlich nicht der Geschäftspolitik der Sparkassen-Finanzgruppe und sie spielen bei uns so gut wie keine Rolle. Allerdings agieren Sparkassen eigenständig und in wenigen Einzelfällen ist es dazu gekommen", begründet DSGV-Sprecher Stefan Marotzke, warum das Thema erst jetzt akut wird. Keine Verkäufe gab es bislang bei der Haspa, wie Sprecherin Stefanie von Carlsburg sagte. In Einzelfällen würde die Haspa aber den Deutschen Inkasso-Dienst mit dem Eintreiben von Forderungen beauftragen.....

Den vollständigen Artikel finden Sie unter: www.abendblatt.de/daten/2007/05/30/747940.html

25 Mai 2007

HVB führt neues Boni-System ein

Die Hypo-Vereinsbank (HVB) ändert das System der Bonuszahlungen an ihre Mitarbeiter. Ab Juli wird schrittweise ein so genannter deterministischer Bonus eingeführt: Die Mitarbeiter sollen danach bereits zu Jahresanfang die Höhe ihrer Boni kennen.

FRANKFURT. „Das neue System ist objektiver und transparenter als die bisherige Regelung “, sagt Personalvorstand Heinz Laber. Mit dem Modell, das seit einem Jahr getestet wird, ist die Tochter der italienischen Unicredit Vorreiter in Deutschland. Zwar gibt es bei der HVB wie bei der Konkurrenz schon leistungsorientierte Boni. Doch waren die Führungskräfte bisher relativ frei in der Gestaltung der Zielvereinbarung. Damit soll jetzt Schluss sein. Künftig wird auf einem Bewertungsbogen („Scorecard“) festgehalten, inwieweit bestimmte Kriterien wie etwa die Verkaufsleistung erfüllt werden.

Die Ziele sind für alle Beschäftigten mit gleichen Aufgaben gleich. Damit dürften die nach persönlichen Vorlieben der Chefs vergebenen „Nasenprämien“ der Vergangenheit angehören, hofft ein Betriebsrat. Zudem kassiert der Mitarbeiter seinen Bonus selbst dann, wenn es der Bank schlecht geht. Schließlich weiß der Mitarbeiter im Laufe des Jahres jederzeit, welche Ziele er erfüllt und wo er noch zulegen muss.

Die Scorecard wird bis spätestens Januar 2008 für die 10 000 im Vertrieb tätigen der insgesamt 18 000 HVB-Mitarbeiter eingeführt. Sie betrifft die drei Sparten Privatkunden, Wealth Management sowie Firmenkunden. Experten halten die Boni-Ausgestaltung der HVB, die sich an ähnliche Modelle der Muttergesellschaft anlehnt, für richtig. Sie verweisen auf deutliche Vorteile gegenüber dem bisher vorherrschenden „Topf-Modell“. Dabei wird ein bestimmter Bonusbetrag für die gesamte Bank oder Einheit festgelegt, aus dem alle in Frage kommenden Mitarbeiter bedient werden. Das Problem: Jeder einzelne erhält weniger Geld, je mehr Mitarbeiter ihre Ziele erfüllen. „Da ist der falsche Anreiz: Wer gut ist, soll gut verdienen“, sagt Hans-Jörg Kuttler von der Unternehmensberatung ZEB....

Den vollständigen Artikel finden Sie unter: www.handelsblatt.com/news/Karriere/Arbeit-Geld/_pv/_p/200813/_t/ft/_b/1272698/default.aspx/hvb-fuehrt-neues-boni-system-ein.html

Eine Sparkasse wagt den Nulltarif

In den vergangenen Jahren haben die Direktbanken mit ihren kostenlosen Girokonten den alteigesessenen Kreditinstituten die Kunden weggeschnappt. Die privaten Filialbanken haben zwischenzeitlich mit eigenen Nulltarif-Konten reagiert. Die Sparkassen dagegen versuchten, das Problem auszusitzen. Nun ist eine aus der Nichtstuer-Front ausgeschert.

FRANKFURT. Die Sparkasse Karlsruhe wird am 15. Juni ihr kostenloses Girokonto für alle Neu- und Bestandskunden mit viel Werbeaufwand starten und reagiert damit auf den deutlich verschärften Wettbewerb in den vergangenen Monaten. „Der Handlungsdruck hat sich insbesondere 2006 spürbar erhöht. Wir wollen vor allem die aktiv Erwerbstätigen mit guten Einkommen halten und zurückgewinnen“, sagt Vorstandsvorsitzender Michael Huber dem Handelsblatt.

Mit dem Vorstoß für ein kostenloses Girokonto weichen die Karlsruher von der vorgegeben Linie des Dachverbands der Sparkassen DSGV ab. Sparkassenpräsident Heinrich Haasis hat wiederholt die Einführung von kostenlosen Girokonten für alle Kunden abgelehnt und Angebote privater Banken als „Mogelpackungen“ bezeichnet, weil die Kunden an anderer Stelle dann mehr zahlen müssten. Huber betont aber, dass die Preise für alle übrigen Dienstleistungen nicht angehoben würden. Der millionenschwere Ausfall bei den Kontogebühren pro Jahr solle über neue Abschlüsse bei der Altersvorsorge, dem Fondssparen oder in der Vermögensverwaltung mindestens wett gemacht werden.


Die Sparkasse Karlsruhe wird nach Ansicht von Beobachtern die übrigen rund 460 Institute unter Druck setzen, hier nachzuziehen. Allerdings dürften dazu nur wenige Sparkassen in der Lage sein, weil die Gebühren ein wesentlicher Ertragsbringer sind. Im Durchschnitt aller Sparkassen liegt der Anteil der Provisionserlöse aus Girokonten bei gut 25 Prozent der Gesamterträge, schätzen Insider.

Deshalb war das Angebot an kostenlosen Girokonten bei den Sparkassen bisher auf enge Zielgruppen wie etwa Schüler oder Auszubildende oder nur auf die Onlinekontoführung beschränkt. Bis heute haben es die Sparkassen geschafft, die öffentliche Aufmerksamkeit auf das dichte Filial- und Geldautomatennetz und die persönliche Betreuung zu lenken und damit das Preisthema unter den Teppich zu kehren. Aber langsam brechen die Dämme.

Den vollständigen Artikel finden Sie unter www.handelsblatt.com/news/Unternehmen/Banken-Versicherungen/_pv/_p/200039/_t/ft/_b/1272718/default.aspx/eine-sparkasse-wagt-den-nulltarif.html

24 Mai 2007

Landesbank Berlin übernimmt Netbank

Die Landesbank Berlin übernimmt von den Sparda-Banken 75% der Anteile an der Netbank AG und legt sich so eine Direktbank zu. Damit ist die Landesbank Berlin dann die dritte Landesbank mit einer eigenen Direktbank. Kurios dabei: die Landesbank Berlin steht selbst zum Verkauf. Abgesehen davon macht sie sich im Lager der Sparkassen mit diesem Kauf nicht wirklich beliebt. Die Sparkassenorganisation lehnt eigene Direktbanken, weil Konkurrenz zu den Sparkassen vor Ort, grundsätzlich ab.

23 Mai 2007

DG-Hyp und Münchener Hyp fusionieren

Unter den deutschen Genossenschaftsbanken bahnt sich eine Großfusion an. Die Hamburger DG Hyp und die Münchener Hypothekenbank wollen sich zusammenschließen. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde bereits unterschrieben, teilten die beiden Banken gestern mit. In weiteren Gesprächen sollen nun die Details der künftigen strategischen Ausrichtung festgelegt werden. Der rechtliche Sitz des neuen Instituts soll München sein.

Den vollständigen Artikel lesen Sie unter: www.abendblatt.de/daten/2007/05/23/744520.html