Dieses Blog durchsuchen

29 November 2006

Xing geht an die Börse

So,so...die Internetkontaktbörse Xing (ehemals openBC) will an die Börse...und dabei mal eben 100-200 Mio Euro an frischem Kapital einsacken...für die Expansion...vor allem in China...

Xing wäre nicht das erste Unternehmen, das bei seinen Geschäften in China vor allem eine Erfahrung macht: alles, was Profit verspricht, wird kopiert...und Xing zu kopieren, ist technisch überhaupt kein Problem...

12 November 2006

Commerzbank will Privatkundengeschäft ausbauen

Die Commerzbank will ihre renditeschwache Privatkundensparte durch eine Produktoffensive auf Trab bringen. Ziel sei es, die Kundenzahl von derzeit rund 5 Millionen in den nächsten drei Jahren um 800 000 zu erhöhen, kündigte Commerzbank-Vorstandsmitglied Achim Kassow an. Dazu will Deutschlands zweitgrößte Bank, die derzeit im Kreditgeschäft und in der Informationstechnologie 900 Stellen streicht, im Vertrieb kräftig einstellen: „Wir schaffen 700 Arbeitsplätze“, kündigte Kassow an. Rund 500 Mitarbeiter sollen im kommenden Jahr im Filialgeschäft eingestellt werden, der Rest werde nach und nach von der Online-Bank Comdirect angeheuert.

Rund 250 000 der Neukunden will Kassow im klassischen Filialgeschäft der Commerzbank gewinnen. Dreh- und Angelpunkt dafür ist eine Produktoffensive. Ab Dezember will die Bank ebenso wie einige Wettbewerber ein kostenloses Girokonto anbieten. Schon seit einem Monat bietet die Commerzbank ein hochverzinstes Anlageprodukt an. Damit seien bereits 30 000 Neukunden gewonnen worden, verkündete Kassow.

In den nächsten 3 Jahren will man so rund 400 Mio Euro investieren!

Dass 700 neue Arbeitsplätze geschaffen werden sollen, ist ja "nett", nur frage ich mich, unter welchen Bedingungen die Kollegen arbeiten werden. Auf jeden Fall werden sie unter ergeblichem Erfolgsdruck stehen. Und werden es wirklich Angestellte oder eher "Freiberufler" (selbständige Handelsvertreter) mit denen die ComBa ihre Ziele erreichen will?

Ich frage mich allerdings, wofür die ComBa 400 Mio ausgeben will? Allein die Gehälter der neuen Mitarbeiter (inkl. aller damit zusammenhängenden Kosten) können das ja nicht sein (entspräche rund 190.000 Euro je Mitarbeiter pro Jahr).

Vielleicht folgt man aber der Strategie der Comdirect und bietet die Produkte z.B. auch über sog. Partnerprogramme im Internet an, zu Provisionen, die jetzt schon deutlich über dem Durchschnitt liegen. Das wäre für uns fein, denn schließlich verkaufen wir über unsere Webseiten(n) einige Giro- und Tagesgeldkonten für die Comdirect. Damit wäre es alerdings in dem Augenblick vorbei, in dem die Comdirect auch Immobilienfinanzierungen anbietet.

02 November 2006

Web 2.0-Blase schon wieder geplatzt?

Ja, da war die Freude gross: google übernimmt für über 1 Mrd Dollar das Internetportal youtube! Der Laie staunt, der Fachmann wundert sich und schon sehen alle wieder die nächste grosse Internetblase heranwachsen. In Garagen geborene Unternehmen mit einer Idee aber ohne Substanz wechseln wieder für richtiges Geld den Besitzer. Heissa!

Tja, nur scheint die sog. "Web 2.0-Blase" gerade eindrucksvoll zu platzen. Und das ausgerechnet in dem Segment, dem man die Zukunft schlechthin bescheinigt hat: den Portalen, die die user selbst mit Inhalten füllen.

Das Problem dabei: diese Inhalte, z.B. selbstgebastelte Video-Clips, verletzten häufig Urheberrechte z.B. der Musikfirmen. Und die finden das alles andere als lustig. Gleiches gilt z.B. auch für die Sportligen in den USA.

Bisher hat eine Plattform wie Youtube eher Verluste prodiziert, aber jetzt dank google steckt ein Unternehmen mit Kapital dahinter. Und siehe da: Musikverlagen und Sportligen in den USA reagieren bereits und schicken ein paar saftige Abmahnungen an die neuen Chefs und Eigentümer.

Besonders "frech" von diesen Firmen: sie sehen überhaupt nicht ein, warum sie selbst sich die Arbeit machen sollen, um urheberrechtlich geschütze Inhalte zu finden. Youtube soll solche Inhalte gar nicht erst auf die Webseite lassen. Tja, und das wird dann schon etwas komplizierter und arbeitsintensiver. Das paast irgendwie nicht zu dem Konzept, andere die Arbeit machen zu lassen.

Wenn sich beispielsweise die Musikindustrie durchsetzt, bleiben die meisten Videoclips wahrscheinlich demnächst stumm. Und ob das dann noch die Anziehungskraft hat wie jetzt?

Die spitze Nadel ist schon dircht an der neuen Internetblase. Wir dürfen gespant sein, wann sie zusticht!

01 November 2006

Bundeswehr: von Totenschädeln und Wehrmachtssymbolen

Da schau doch einer mal hin: unsere Bundeswehr! Da laufen also ein paar Soldaten in Afghanistan rum und machen alberne Fotos mit irgendwelchen Schädeln, die sie auf einer Patrouille in irgendeiner Kiesgrube gefunden haben. Ja, das ist schon schlimm! Ein Unding! Ein Skandal! Das Ende der zivilisierten Welt ist nahe!

Sie finden solch ein Verhalten beschämend und unwürdig? Sie haben Recht! Nein, sie hätten recht! Sie hätten recht, wenn es sich dabei um irgendwelche Stabssoldaten mit Beamtenstatus handeln würde.

Aber: In Afghanistan als Soldat Dienst zu schieben, ist etwas anderes als in Deutschland Inventarlisten für Feldbetten zu prüfen! Die Jungs da unten müssen damit rechnen, dass sie beim nächsten Zählappell nicht mehr "Hier!" rufen können, sondern stattdessen in Plastikfolie eingepackt den Heimflug antreten.

Worüber regt man sich sich da im empörten Deutschland auf? Über alberne Fotos, mit denen unsere Soldaten ein bischen Dampf und Druck ablassen und letztlich sich selbst auf die Schippe nehmen?

Andernorts werden in vergleichbaren Militäreinsätzen wehrlose Gefangene misshandelt und Frauen vergewaltigt - und jetzt die Aufregung wegen solcher Fotos? Da werden Soldaten suspendiert und aus der Bundeswehr geschmissen, weil sie blöde und sicher auch geschmacklose Fotos gemacht haben? Da stimmt doch etwas mit den Relationen nicht!

Es ist sicher völlig daneben, Symbole von Rommels Africa-Corps auf irgendwelche Jeeps zu sprühen. Dafür würde ich den Übeltätern 20-40 Stunden politischen Unterricht inkl. Besichtigung einer KZ-Gedenkstätte auf´s Auge drücken. Das müsste eigentlich reichen, um diesen Leuten klar zu machen, dass sie -vor 6 Jahren!- komplette Deppen waren und die Glorifizierung von Personen wie Rommel unentschuldbar ist.

Über Strafen für Soldaten, die an solchen Aktionen beteiligt waren, sollten jetzt Menschen entscheiden, die sich bereits in einer ähnlichen Situation wie die Soldaten selbst befunden haben und nicht irgendwelche Bürokraten, die nicht einmal ansatzweise verstehen, was da unten so vorgeht.