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23 Mai 2012

Warum man von Facebook die Finger lassen sollte...Teil 3...

Das Hauptargument für Facebook sind seine weltweit rund 900 Mio Mitglieder. Dieser hohe Verbreitungsgrad wird immer und immer wieder in den Vordergrund gestellt. Die Fragen, die man sich in diesem Zusammenhang stell muss:


a) sind es wirklich weltweit 900 Mio echte Mitglieder/Nutzer?
b) wie viele und welche Facebookmitglieder nutzen ihren Facebookzugang tatsächlich?


Eine sicher nicht repräsentative Umfrage in meinem eigenen Freundes-, Bekannten- und Kollegenkreis ergab ein interessantes Bild. Hier sind es vor allem die Kinder ab 14 und deren Eltern, die einen Facebookzugang haben. Die Kiddies nutzen Facebook tagtäglich und die Eltern kontrollieren, was sie denn da so alles anstellen. Bei den Anfang Dreißig- bis Mitte Vierzigjährigen ohne eigene Kinder haben zwar rund 20 Prozent einen Facebookzugang, nutzen diesen aber höchstens beruflich und so gut wie gar nicht privat. Von den Mitte bis Ende Zwanzigjährigen haben rund die Hälfte einen eigenen Facebookzugang und nutzen diesen teilweise regelmäßig, um mit Freunden zu kommunizieren. Letztere nutzen Facebook fast ausschließlich über das Smartphone (und damit werbefrei!).


Facebook hat in Deutschland rund 22 Mio Mitglieder (Stand 12/2011). Wenn ich mir die verschiedenen Statistiken zur Bevölkerungszusammensetzung Deutschland und das "Nutzerverhalten" meines Freundes- und Bekanntenkreises so anschaue, stelle ich mal folgende Thesen auf:


1. rund 50% der Facebookmitglieder sind zwischen 13 bis 19 Jahre alt
2. rund 25% der Facebookmitglieder sind Eltern, die bei Facebook nur angemeldet/registriert sind, um zu sehen, was die eigenen "Kiddies" dort so treiben
3. rund 10% der Facebookmitglieder sind dort zwar angemeldet, nutzen ihren Facebookaccount aber nicht ("Karteileichen")
4. Nur rund 15% der Facebookmitglieder nutzen ihren Facebookzugang regelmäßig und das überwiegend mittels werbefreiem Smartphone


Auch wenn man die vorgenannten Prozentzahlen sicher in die eine oder andere Richtung verschieben kann, ist eines für mich persönlich eindeutig: Facebook wird nur so lange mit Werbung Geld verdienen, wie Werbetreibende und deren Auftraggeber an Facebook glauben. Ist dieser Glaube erst einmal dahin, werden die Werbeeinnahmen nochmals deutlich sinken. Und dabei spielt es keine Rolle, ob Facebook künftig auch bei Smartphonenutzung Werbung einblenden kann. Und der uneingeschränkte Glaube an Facebook als Werbeinstrument hat spätestens erste Risse bekommen als General Motors öffentlich angekündigt hat, wegen Ineffektivität nicht mehr auf Facebook zu werben. Diesem Beispiel werden sicher viele weitere große Unternehmen folgen.


Kleinere und regionale Unternehmen (beispielsweise aus der Gastronomie) könnten Facebook sicher für eine effektive Werbung nutzen. Nur: diese Unternehmen und Unternehmer müsste man an die Hand nehmen, ihnen zeigen wie es funktioniert und betreuen. Ein derartiger Service ist bei Facebook aber nicht vorgesehen.


In anderen Ländern, beispielsweise in den USA oder Asien, mag das Nutzerverhalten im Detail ganz anders sein als in Deutschland. Das ausschließlich auf Werbung basierende Geschäftsmodell von Facebook steht allerdings auch außerhalb von Deutschland auf der Kippe (wie ja die Entscheidung von GM deutlich macht). Mal abgesehen davon, dass die tatsächlichen Facebooknutzer (Kinder und Jugendliche bis18 Jahre) für die meisten Unternehmen keine echte Zielgruppe sind, wächst die Anzahl der Smartphoneuser rasant.


Letztlich ist Facebook ein "weltweit aufgeblasenes SchülerVZ". Und was daraus geworden ist, wissen wir....




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