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25 Mai 2007

Eine Sparkasse wagt den Nulltarif

In den vergangenen Jahren haben die Direktbanken mit ihren kostenlosen Girokonten den alteigesessenen Kreditinstituten die Kunden weggeschnappt. Die privaten Filialbanken haben zwischenzeitlich mit eigenen Nulltarif-Konten reagiert. Die Sparkassen dagegen versuchten, das Problem auszusitzen. Nun ist eine aus der Nichtstuer-Front ausgeschert.

FRANKFURT. Die Sparkasse Karlsruhe wird am 15. Juni ihr kostenloses Girokonto für alle Neu- und Bestandskunden mit viel Werbeaufwand starten und reagiert damit auf den deutlich verschärften Wettbewerb in den vergangenen Monaten. „Der Handlungsdruck hat sich insbesondere 2006 spürbar erhöht. Wir wollen vor allem die aktiv Erwerbstätigen mit guten Einkommen halten und zurückgewinnen“, sagt Vorstandsvorsitzender Michael Huber dem Handelsblatt.

Mit dem Vorstoß für ein kostenloses Girokonto weichen die Karlsruher von der vorgegeben Linie des Dachverbands der Sparkassen DSGV ab. Sparkassenpräsident Heinrich Haasis hat wiederholt die Einführung von kostenlosen Girokonten für alle Kunden abgelehnt und Angebote privater Banken als „Mogelpackungen“ bezeichnet, weil die Kunden an anderer Stelle dann mehr zahlen müssten. Huber betont aber, dass die Preise für alle übrigen Dienstleistungen nicht angehoben würden. Der millionenschwere Ausfall bei den Kontogebühren pro Jahr solle über neue Abschlüsse bei der Altersvorsorge, dem Fondssparen oder in der Vermögensverwaltung mindestens wett gemacht werden.


Die Sparkasse Karlsruhe wird nach Ansicht von Beobachtern die übrigen rund 460 Institute unter Druck setzen, hier nachzuziehen. Allerdings dürften dazu nur wenige Sparkassen in der Lage sein, weil die Gebühren ein wesentlicher Ertragsbringer sind. Im Durchschnitt aller Sparkassen liegt der Anteil der Provisionserlöse aus Girokonten bei gut 25 Prozent der Gesamterträge, schätzen Insider.

Deshalb war das Angebot an kostenlosen Girokonten bei den Sparkassen bisher auf enge Zielgruppen wie etwa Schüler oder Auszubildende oder nur auf die Onlinekontoführung beschränkt. Bis heute haben es die Sparkassen geschafft, die öffentliche Aufmerksamkeit auf das dichte Filial- und Geldautomatennetz und die persönliche Betreuung zu lenken und damit das Preisthema unter den Teppich zu kehren. Aber langsam brechen die Dämme.

Den vollständigen Artikel finden Sie unter www.handelsblatt.com/news/Unternehmen/Banken-Versicherungen/_pv/_p/200039/_t/ft/_b/1272718/default.aspx/eine-sparkasse-wagt-den-nulltarif.html

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Das mit dem "kostenlosen Girokonto" habe ich noch nie kapiert. Meins ist kostenlos seitdem ich überhaupt eins habe, also so ca. seit Mitte der 80er!

>> http://www.kskwd.de/
Kreissparkasse Wiedenbrück

Der Hinweis darauf auf ihrer Homepage ist ihnen erst vor ca. 2 Monaten eingefallen. Die "Servicewüsten" müssen woanders liegen als im Münsterland.

Schöne Grüße!